Rathausplatz

Volker Döhne: Rathausplatz, aus der Serie "Köln am Dom", 1996 © Volker Döhne

Volker Döhne: Rathausplatz, 1996
Copyright: Volker Döhne

Die Aufnahme „Rathausplatz“ ist Teil der Serie Köln am Dom, die Volker Döhne (*1953) 1996 erarbeitet hat. Verbindender Bildgegenstand der an unterschiedlichen Orten der Stadt entstandenen Photographien ist jeweils eine Ansicht des Doms. Döhne hat die berühmte Kirche aber nie bildfüllend in Szene gesetzt, sondern zumeist in den Hintergrund gerückt betrachtet, bisweilen sind nur die beiden Türme in der vielgestaltigen Stadtlandschaft zu erkennen. Das höchste Gebäude der Stadt, zentral neben dem Hauptbahnhof gelegen, bedeutendes Denkmal der Kunst- und Kirchengeschichte, Touristenmagnet und identitätsstiftend für die Bürger Kölns, kommt auf Volker Döhnes dokumentarischen Studien eher beiläufig daher.

So ist auf der Aufnahme „Rathausplatz“ der sogenannte Spanische Bau, ein in den 1950er-Jahren entstandener Neubau des Kölner Rathauskomplexes, der bildbestimmende Gegenstand. Im spitzen Winkel treffen zwei der Gebäudeteile aufeinander, regelmäßige Fensterreihen, wie sie häufig in der Architektur dieser Jahre zu finden sind, gliedern die Fassaden. Auf dem Vorplatz ist es eine in lockerem Schwung aufgestellte Reihe von bepflanzten Blumenkübeln – wahrscheinlich aus den 1970er-Jahren – die der Komposition eine dynamische Note hinzufügt. Über dem Dach des Spanischen Bau erblickt man schließlich die beiden Turmspitzen des Doms. Wüsste man nichts über die räumlichen Gegebenheiten in der Stadt, wähnte man die Kirche näher am Rathauskomplex als sie sich in Wirklichkeit befindet.

Volker Döhne lotet in seinen Photographien der Serie Köln am Dom den städtischen Raum aus, er betreibt ein Spiel mit Perspektiven, Sichtachsen und Größenverhältnissen. Er wechselt den Standpunkt und nähert sich so der städtischen Struktur, in der sich große historische Ereignisse ebenso wie alltägliche Gegebenheiten und die unterschiedlichen Lebensentwürfe der Bewohner spiegeln und verdichten.

Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur