Karl Blossfeldt – Photographie im Licht der Kunst

06. September 2024 - 02. Februar 2025

Karl Blossfeldt: Traubenholunder, o. J. © gemeinfrei, Courtesy Sammlung Karl Blossfeldt in der Universität der Künste Berlin, Universitätsarchiv, 2024

Die Werke des Künstlers Karl Blossfeldt (1865–1932) zählen zu den Klassikern der deutschen Photographie. Zunächst als Bildhauer ausgebildet, beginnt Blossfeldt Ende des 19. Jahrhunderts mit der Photographie, die er mehr und mehr als sein Medium entdeckt. Besonders nützlich wird sie für ihn im Rahmen seiner seit 1899 durchgeführten Lehrveranstaltungen an der Unterrichtsanstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums, der Vorgängerinstitution der heutigen Universität der Künste. Blossfeldt, der sich als versierter Botaniker erwies, setzte seine Pflanzenphotographien als modellhafte Vorlagen ein, um seinen StudentInnen die Formenvielfalt und die Details der botanischen Welt nahezubringen.

Seine Bücher „Urformen der Kunst“, 1928, und „Wundergarten der Natur“, 1932, verdeutlichen darüber hinaus sein künstlerisches Eigeninteresse am photographischen Bild. Sie führen eindrucksvoll vor Augen, wie intensiv Karl Blossfeldt sein selbstgestelltes Themenfeld erforschte und sehr er die ästhetischen Ausdrucksmöglichkeiten der Pflanze wie auch ihre rätselhaft magische Ausstrahlung wertschätze. In der Rezeption gilt Blossfeldts bildnerisches Œuvre vor allem als prototypisch für die künstlerische Strömung der Neuen Sachlichkeit.

Die Ausstellung stellt den photographischen Bestand der Universität der Künste Berlin – Blossfeldts lebenslange Wirkungsstätte – exemplarisch und nach Pflanzenfamilien geordnet vor. Hinzu kommen von Blossfeldt angefertigte Bronzen, Herbarien und handschriftliche Briefe. Erstmals nach über zwei Jahrzehnten gibt es so die Möglichkeit eines umfangreichen Einblicks in ein beeindruckendes künstlerisches Werk, das bis in die heutige Zeit bewundert wird und von Einfluss ist. Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur hat Karl Blossfeldts Werk im Rahmen einer Kooperation wissenschaftlich aufgearbeitet und stellt den Berliner Bestand in einer umfangreichen Publikation vor.

Zeitgleich wird in Raum 2 der/die vierte August-Sander-Preisträger/in vorgestellt.