Berenice Abbott – Portraits of Modernity
20. März 2020 - 12.
Juli 2020
(verlängert bis
06. September 2020)
Die Ausstellung präsentiert das Werk der bedeutenden amerikanischen Photographin Berenice Abbott (1898–1991) mit 174 ausgewählten Originalphotographien, flankiert von umfangreichem Archiv- und Vitrinenmaterial. Angelegt in mehreren thematischen Kapiteln stehen die Errungenschaften, Ausdrucksformen und Zeichen des modernen Zeitgeschehens, beginnend in den 1920er-/1930er-Jahren, im Fokus. Prägnantes Beispiel dafür sind die städtebaulichen Strukturen von New York, die Berenice Abbott in ihrem berühmten Projekt Changing New York ab 1929 dokumentiert hat. Facettenreich wird der Mikro- und Makrokosmos der Metropole in ihrer dynamischen Entwicklung samt Schattenseiten vorgestellt. In Abbotts Aufnahmen der Hochhäuser und Straßenschluchten, aber auch des urbanen Lebensraums und der alltäglichen wie kulturellen Zusammenhänge wird der bis in die Jetztzeit nachhallende Paradigmenwechsel sichtbar, nicht zuletzt auch ihr persönliches Interesse an Strukturen und Konstruktionen.
In den Portraits von Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur der 1920er- bis 1940er-Jahre in Paris und New York, mit denen Berenice Abbott ihre Karriere begann, sind oftmals neue, Konventionen hinter sich lassende Lebensentwürfe sichtbar. Bilder von Berühmtheiten wie James Joyce, Peggy Guggenheim, Jean Cocteau und Eugène Atget, deren Werke und Einfluss von weitreichender Bedeutung sind, zählen dazu. Vielfach vor neutralem Hintergrund abgelichtet, mit wachem Blick für Lichtführung und Komposition, aber auch für Haltung und Mimik der Dargestellten, sind der Photographin großartige, individuelle wie charismatische Bildnisse gelungen. In präsentierten Abzügen, die Berenice Abbott von Originalnegativen des französischen Photographen Eugène Atget fertigte, wird außerdem ihr Einsatz für den Nachlass des Altmeisters gewürdigt. 1928 hatte Abbott das Archiv Atgets in Paris sichern können. 1968 verkaufte sie es an das Museum of Modern Art in New York, wo es als eines der kultur- und photogeschichtlich bedeutendsten Bestände betreut wird.
Ein weiteres thematisches Kapitel der Ausstellung befasst sich mit Berenice Abbotts Arbeiten aus dem Bereich der Wissenschaftsphotographie. Physikalische Phänomene basierend auf unterschiedlichen Experimenten, beispielsweise aus dem Bereich der Optik, werden in überraschenden Bildstudien von eigenwilliger Ästhetik und Konzeption anschaulich.
Die Ausstellung wurde von Estrella de Diego, Professorin für Zeitgenössische Kunst an der Universität Complutense, Madrid, kuratiert. Mit Leihgaben des George Eastman Museum, Rochester, der Howard Greenberg Gallery, New York, dem International Center of Photography, New York, dem MIT Museum, Cambridge und der New York Public Library. Organisiert wurde die Ausstellung von der Fundación MAPFRE, Madrid.
*Aufgrund von Rechtefragen ist hier kein Ausstellungsmotiv abgebildet.