Sora Park – Bei mir, bei dir. Porträts und Stillleben

08. September 2023 - 05. November 2023

Sora Park: Joschua, 2019, aus der Serie: Bei mir, bei Dir © Sora Park

Die 1991 in Gimpo, Südkorea, geborene Künstlerin Sora Park ist 2022 für ihre Serie „Bei mir, bei Dir“ mit dem August-Sander-Preis ausgezeichnet worden. Porträts aus der Serie werden in dieser Ausstellung präsentiert, begleitet von ausgewählten Stillleben-Kompositionen, ein weiterer Werkbereich von Sora Park.

Schon 2015, als sie ihre Heimat Richtung Deutschland verlassen hat, setzte sie die Photographie ein, um sich mit ihrem neuen Lebensumfeld und auch den Menschen vertraut zu machen. Zunächst erforschte sie via Kamera ihre Zimmer in Essen und Berlin – auch jenes in Südkorea bezog sie ein – betrachtete und arrangierte sich dort befindliche Gegenstände in eigenwilligen Stillleben-Kompositionen. Die so entstandenen Photographien befassen sich mit Bedeutungsebenen im Abgleich mit der eigenen Wahrnehmung und sind darüber hinaus eine Suche nach persönlicher Verortung, bei der die Frage danach anklingt, was Sich-Heimisch oder Sich-Fremd-Fühlen bedeuten kann.
Dieses Moment ist ebenfalls in der prämierten Serie „Bei mir, bei Dir“ wirksam. Entstanden sind überwiegend Einzelporträts in Sora Parks eigener Wohnung oder in der der Dargestellten. „Ich möchte vergleichen und gegenüberstellen, wie Menschen zu Hause oder an einem neuen Ort reagieren und sich verhalten“, so die Photographin, die an der Universität Folkwang in Essen studiert, „es geht mir aber auch darum, die Gemütsverfassung einer Person einzufangen und herauszufinden, was ihre Mimik, Gestik und Körpersprache im Verhältnis zu ihrer Umgebung über sie verrät.“ Bei den jungen Frauen und Männern, die auf den Aufnahmen zu sehen sind, handelt es sich um Kommilitonen, um Freunde und Familienmitglieder, aber auch um zunächst fremde Personen. Über ihr Umfeld hinaus führt Sora Park eine junge Generation des künstlerisch-kreativen Milieus vor Augen und eine Lebensphase, in der die Wege in die Zukunft offen erscheinen, in der ausprobiert, gesucht und gefunden wird.

Sora Park setzt ihre Photographien mit einer analogen Großbildkamera und dem Negativformat 4 x 5 inch um, auch ein Stativ kommt zum Einsatz. Beachtlich ist, dass Sora Park immer nur eine einzige Belichtung pro Motiv macht, was die Intensität ihrer Arbeit noch einmal verstärkt.

Zur Ausstellung ist eine von Sora Park gestaltete Publikation erschienen.

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Sora Park: 230421 in Essen, 2021 © Sora Park