Simone Nieweg – Pflanzungen, Schuppen, Ackerland. Von der Arbeit in der Natur

08. September 2023 - 21. Januar 2024

Simone Nieweg: Gartenhaus (mit Teppichfliesen), Meldorf 1986 © Simone Nieweg/VG Bild-Kunst, Bonn

„Man muss sich beeilen, wenn man etwas sehen will, alles verschwindet“, dieses aus der Erfahrung genährte Zitat des französischen Impressionisten Paul Cézanne gilt auch für die Arbeit der Photographin Simone Nieweg (*1962). Für die Künstlerin, die als Meisterschülerin aus der Klasse von Bernd Becher an der Kunstakademie Düsseldorf hervorging, sind der Blick in die Natur und die vom Menschen nutzbar gemachten Bereiche bereits in den 1980er-Jahren wichtige Ausgangspunkte ihrer künstlerischen Arbeit. Schon damals beschäftigten sie drängende Fragen nach dem Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen. Mit ihren Farbphotographien, die sie im Rheinland, in mehreren Regionen Deutschlands und in Frankreich mit der Großbildkamera aufnimmt, macht sie auf die oft übersehenen Randgebiete unserer Ortschaften und Industriegebiete aufmerksam und zeigt, welche Ästhetik entsteht, wenn diese noch unverplanten Stellen begrenzt, meist in Eigeninitiative gärtnerisch oder landwirtschaftlich genutzt werden. Die Künstlerin hält fest, was dem Land Struktur und Kontinuität verleiht: alternative Kleingärten, Grabeland, Wiesenstücke, in Wildwuchs übergehende Felder, Gemüsebeete, gepflügte Acker im Winter oder blühende Obstbäume als Vorboten des Frühlings. Auch mit einfachen Mitteln errichtete Bauten, seien es Schuppen oder Kompostgestelle, sind als typische Elemente ihrer Landschaften zu entdecken.

Das Institut für Kunstdokumentation hat eine Video zur Ausstellung veröffentlicht.

Simone Nieweg: Landschaft mit Gemüsebeeten und Schubkarre, Pontalier 2004 © Simone Nieweg / VG Bild-Kunst, Bonn
© Simone Nieweg / VG Bild-Kunst, Bonn, 2023

Ausstellungskatalog