Thematische Führung

Gesichter einer Gegend – Mit der Trinkhalle auf Spurensuche

Sonntag, 06.07.2025, 15:00 Uhr

Tata Ronkholz: Trinkhalle, Düsseldorf, Sankt-Franziskus-Straße 107, 1977 © VAN HAM Art Estate: Tata Ronkholz, 2025

„Ausgangspunkt war für mich nicht die Nostalgie, sondern die Gegenwärtigkeit von Dingen, die sich in der unteren Zone der Kaninchenstall-Architektur abspielt. Mir ging es weder um einen sozialen Aspekt noch um das Design, sondern ich fühlte mich zum Alltag hingezogen. Ich wollte das Büdchen um die Ecke in seiner ganzen Liebenswürdigkeit zeigen.“ (Tata Ronkholz, in: Helga Meister: Fotografie in Düsseldorf, 1991)

Tata Ronkholz' bekannteste Serie sind die Trinkhallen: Bauten, die ein kulturelles Gedächtnis des Städtebaus der Nachkriegszeit aufzeigen und somit auch das Bild vieler Städte prägten. Ihre charakteristischen Motive fand Ronkholz im Ruhrgebiet, Düsseldorf, Bochum und Köln. Die scheinbar unauffälligen Bauten wirken aufgrund ihrer Architektonik und ihres Warenangebotes wie Dokumente der Alltagskultur – ein Überbleibsel aus einer vergangenen Zeit. Anhand der Namen von etwa Biermarken und Zeitungen können die Standorte dieser kleinen Lädchen entziffert, Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser Büdchen erkannt werden. Tata Ronkholz photographierte die unbeabsichtigte Schönheit, die in Trinkhallen zu finden ist und entwickelte vergleichbar Bernd und Hilla Becher eine Art von Typologie, die Grundformen und Abweichungen erkennen lässt.

mit Linn Küsters, Kunsthistorikerin

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