Biographie
1865 | Karl Blossfeldt wird am 13. Juni in Schielo (Harz) geboren, Besuch der dortigen Grundschule und des Realgymnasiums in Harzgerode. |
1881–1884 | Lehre in der Kunstgießerei am Eisenhüttenwerk in Mägdesprung, erste Arbeiten nach Vorlagen aus der Natur. |
1884/1885 | Beginn des Studiums an der Unterrichtsanstalt des Königlichen Kunstgewerbemuseums Berlin; in den Zensurlisten wird er als Modelleur oder Bildhauer bezeichnet. |
1885 | Stipendiat der Dr. Otto-Markwald-Stiftung, mit Verlängerung bis 1886; erste Erfahrung mit dem Medium Photographie. |
1887/88 | Letzter Eintrag Karl Blossfeldts in den Zensurlisten der Unterrichtsanstalt. |
1891 | Blossfeldt arbeitet nachweislich als Modelleur in der Bronzewerkstatt der Unterrichtstanstalt, die von Professor Fritz Behrendt, Bildhauer und Lehrer von Blossfeldt, geleitet wird. |
1892 | Blossfeldt unterstützt als Stipendiat neben anderen Professor Moritz Meurer bei seinem Vorhaben, eine Naturstudien-Klasse in Rom einzurichten. In seiner Funktion als Modelleur soll Blossfeldt Unterrichtsvorlagen nach pflanzlichen Vorbildern erarbeiten. Gemeinsame Studienreisen in andere südeuropäische Länder werden unternommen. |
1895 | Blossfeldt beendet seine Tätigkeit für Meurer in Rom. Er verwendet das Medium Photographie zur Erstellung von Pflanzenvorlagen. Reise mit Meurer zu Studienzwecken nach Griechenland. |
1896 | In dem von Meurer publizierten Aufsatz Die Ursprungsformen des griechischen Akanthusornamentes und ihre natürlichen Vorbilder sind von Blossfeldt in Griechenland photographierte Pflanzen aufgenommen. |
1896–1898 | Blossfeldt arbeitet in Italien als Modelleur und Bildhauer. |
1898 | Die Berufung des Modelleurs Blossfeldt als Lehrer im Rahmen des "Kunstgewerblichen Pflanzenzeichnens" an der Unterrichtsanstalt des Königlichen Kunstgewerbemuseums wird erstmalig in den Akten erwähnt. Heirat mit Caroline Maria Plank, wohnhaft Bismarck Allee 24 in Grunewald. |
1899 | Ein Eintrag in das Personalbuch der Unterrichtsanstalt führt Karl Blossfeldt als Lehrer für "Pflanzenmodellieren" auf. Er behält dieses Fach bis zum Ende seiner Lehrzeit bei, wenn auch mit unterschiedlichen Bezeichnungen wie "Pflanzenstudien/Modellieren" und "Modellieren nach lebenden Pflanzen". Seine Stunden sind der Abendschule und dem Ergänzungsunterricht, Abteilung Bildhauerei, zugeordnet. Als Vorlage verwendet Blossfeldt Pflanzenpräparate, lebende Pflanzen und Photographien von Pflanzen. Moritz Meurer veröffentlicht in Meurer's Pflanzenbilder. Ornamental verwerthbare Naturstudien für Architekten, Kunsthandwerker, Musterzeichner, p.p.erneut Photographien von Blossfeldt. |
1902 | Tod von Blossfeldts Mutter Johanna. Blossfeldt hat seinen Wohnsitz in der Sedanstraße 19/20 in Schöneberg. |
1906 | In einem Brief vom 11. April erwähnt Blossfeldt erstmals die Verwendung von vergrößerten Pflanzenphotographien in seinem Unterricht. |
1909 | Moritz Meurer nimmt in seinem Buch Vergleichende Formenlehre des Ornamentes und der Pflanze. Mit besonderer Berücksichtigung der Entwicklungsgeschichte der architektonischen Kunstformen zahlreiche Photographien von Blossfeldt auf. |
1910 | Scheidung von Caroline Maria Plank, Umzug in die Chausseestraße 60, Lichterfelde. Eine schulinterne Ausstellung von Pflanzenpräparaten Blossfeldts findet statt. |
1912 | Heirat mit Helene Wegener. Das Ehepaar, das nun wohnhaft in der Stephanstr. 6, Steglitz, ist, unternimmt zahlreiche gemeinsame Reisen nach Südeuropa und Nordafrika – für Blossfeldt wichtige Gelegenheiten zu ausgiebigen Pflanzenerkundungen. Ausstellung von Schülerarbeiten der Pflanzenmodellierklasse, von denen Blossfeldt photographische Vergrößerungen erstellt hat. |
1915 | Tod von Blossfeldts Vater. |
1917 | Schulinterne Ausstellung der Pflanzenmodellierklasse Karl Blossfeldts. |
1920/21 | Blossfeldt wird mit dem Titel Professor im Lehrplan geführt, die Ernennungsurkunde erhält er 1922. |
1925/26 | Schulinterne Ausstellung von Pflanzenphotographien Blossfeldts. |
1926 | Die Berliner Galerie Nierendorf präsentiert ausgewählte Pflanzenaufnahmen Karl Blossfeldts gemeinsam mit Skulpturen und Masken aus Afrika und Neuguinea sowie Werken des Malers und Graphikers Richard Janthur. |
1928 | Die Publikation Urformen der Kunst erscheint im Verlag Ernst Wasmuth, auf Betreiben des Galeristen Karl Nierendorf. Eine schulinterne Ausstellung mit gleichem Titel findet statt. |
1929 | Aufgrund des großen Erfolges von Urformen der Kunst werden eine englische und eine französische Ausgabe veröffentlicht. Teilnahme Blossfeldts an der bedeutenden internationalen Werkbundausstellung Film und Foto 1929 in Stuttgart (weitere Stationen: Zürich, Berlin, Wien); Ausstellungsbeteiligung an Fotografie der Gegenwart. Präsentation der Sammlung des Museum Folkwang Essen in London (weitere Stationen: London, Hannover, Berlin, Dresden, Magdeburg); Einzelausstellung in der Zwemmer Gallery, London, und am Bauhaus in Dessau. |
1930 | Blossfeldt wird emeritiert. Einzelausstellung im Städtischen Museum in der Moritzburg, Halle; Ausstellung Photographic Designs by Francis Bruguiére and Art Forms in Nature by Prof. Karl Blossfeldt in der Warren Gallery London. |
1932 | Wundergarten der Natur, Blossfeldts zweite Publikation mit einem erläuternden Text wird im Berliner Verlag für Kunstwissenschaft publiziert. Karl Blossfeldt stirbt am 3. Dezember. |