Blick in die Sammlung: Paul Dobe – Photographische Naturstudien und Formfindung

02. März 2018 - 08. Juli 2018

Paul Dobe: Gemeiner Löwenzahn, Taraxacum officinale, Fruchtkopf, halbabgeblasen, 9.5.1914 © Nachlass Paul Dobe, courtesy Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Dauerleihgabe Privatsammlung

Von Paul Dobe (1880–1965) befindet sich ein umfangreicher Bestand an Abzügen, Negativen, Dias, graphischen Motiven und weiteren Dokumenten in der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur. Dobe, ausgebildeter Zeichner, konzentrierte sich in seinem Werk auf das Studium der Natur. Blumen und Pflanzenstrukturen galt seine Aufmerksamkeit. Möglicherweise ist er 1905 während seines Studiums an der Unterrichtsanstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums Karl Blossfeldt begegnet, der dort zu dieser Zeit als Lehrer für „Pflanzenmodellieren“ tätig war.

Die Schwarz-Weiß-Aufnahmen Paul Dobes zeigen Blumen und Bäume ebenso wie photographische Reproduktionen seiner Zeichnungen. Aufgenommen mit großer Präzision, sind die Bilder sorgfältig montiert und beschriftet: Mit quasi wissenschaftlichem Anspruch und vor botanischem Hintergrund suchte Dobe nach Konstruktionsprinzipien, nach einem der Natur zugrunde liegenden Formgesetz. Mit vergleichbarem Impetus hat sich Dobe der photographischen Darstellung von unterschiedlichen Wolkenformationen gewidmet, die ebenfalls zu sehen sind. Überraschend wirken dazu photographische Blätter, die der Idee der aus der Natur gewonnenen Ordnungsprinzipien in abstrakter Weise folgen und schließlich auf die Neuschöpfung reiner Formen verdichten.

Begleitend erscheint eine Publikation im Snoeck Verlag, Texte von Christian H. Reick, Jule Schaffer und Rainer Stamm